So vermarkten sich Vereine erfolgreich über Instagram

Für gewöhnlich leisten gemeinnützige Organisationen wertvolle Arbeit. Umso bedauerlicher ist es, dass viele unbekannt sind. Das lässt sich jedoch ändern. Ver­eine können mithilfe von Social Media einen spannenden Einblick in die eigene Arbeit geben. Insbesondere Instagram bietet sich für gemeinnützige Organisatio­nen an. Durch die visuelle Plattform lassen sich Botschaften schnell verbreiten.

Von Niklas Hartmann

Wie können Vereine auf Instagram beginnen? Zuerst bedarf es dort eines Geschäftskontos. Nur so lassen sich Statistiken zu den relevanten Entwicklungen abrufen. Dann ist es möglich, die Entwicklung der Follower, Impressionen und der Reichweite im Blick zu behalten. Ein Unternehmensprofil bietet NGOs zahlreiche Vorteile. So können Organisationen Kon­takt­daten wie Telefonnummer und Adresse hinterlegen. Weiterhin besteht die Option, die Be­zeich­nung Stif­tung/NRO im Profil zu nutzen. Da­mit wird jedem User deutlich, dass es sich um eine gemeinnützige Organisation handelt.

Facebook und Instagram verbinden

Im nächsten Schritt sollte das Instagram-Profil mit Facebook verbunden werden. Erst dann kann Werbung auf beiden Plattformen ge­schalten werden. Außerdem lassen sich so genauere Informationen zur Zielgruppe ein­sehen. So ist es möglich herauszufinden, wel­che Nutzer der NGO auf einem der beiden Netzwerke noch nicht folgen. Mitarbei­ter können Nutzer dazu einladen, das Insta­gram-Profil zu abonnieren.

Spendenbereite Zielgruppe definieren

Die richtige Auswahl der Zielgruppe ist auf Instagram entscheidend. Schon bevor der erste Beitrag veröffentlicht wird, soll­ten sich Verantwortliche mit diesem Thema aus­ein­andersetzen. Wer hat in der Ver­gan­gen­heit für die Organisation gespendet? Gibt es be­stimm­te Interessen/Cha­rak­te­ris­ti­ken, die die meisten Spender teilen?

Diese Fragen helfen bei der Auswahl der richtigen Strategie. Je mehr diese auf die richtige Zielgruppe abzielt, desto schneller können Ziele rund um Spenden, Reichweite und Bekanntheit erreicht werden.

Erwähnenswerte Ereignisse markieren

Erst kürzlich ist eine neue Kooperation entstanden? Gibt es einen ehrenamtlichen Helfer des Monats? Oder unterstützt ab sofort ein großer Sponsor den Verein? Diese Ereignisse gilt es zu dokumentieren. Über eine Markierung im Instagram-Beitrag werden neue Nutzer auf die NGO aufmerksam. Oft teilen markierte Nutzer den Beitrag noch einmal im eigenen Profil. Das hilft, Verbindungen zu anderen Menschen aufzubauen. Wer liebt es nicht, besonders hervorgehoben zu werden?

Spenden-Button nicht vergessen

NGOs können auch über Instagram Geld für ihre Projekte sammeln. Dabei sollten sie es ihren Followern so einfach wie möglich gestalten, sich zu beteiligen. Das ist der Augenblick für den Spendensticker

Verifizierte gemeinnützige Organisationen können diese Spendenaufrufe erstellen. Dann können Unterstützer den Sticker teilen, um Spenden zu sammeln. Entscheidend für den Einsatz des Spenden-Stickers ist: Mitarbeiter müssen sicherstellen, dass in den Facebook-Einstellungen unter „Beitragsoptionen — Spendeneinstellungen — Erlaube anderen, Spendenbuttons zu Instagram hinzuzufügen“ aktiviert ist. Weiterhin müssen Verantwortliche in den Instagram-Einstellungen unter „Unternehmen — Spenden“ die Option „den Spenden-Button zum Profil hinzufügen“ aktivieren. Je mehr Nutzer der Or­ga­ni­sa­tion folgen, desto wahrscheinlicher sind Spen­den. Schließlich werden in der Spen­den­suche bevorzugt Profile angezeigt, de­nen viele Nutzer bereits folgen. Doch oft sind nicht die Funk­tionen entscheidend, um mehr Spen­den zu sammeln. Vor allem geht es um die Umsetzung. Häufig fehlen den Ini­tia­to­ren der Projekte die kreativen Ideen dafür.

Kreative Ideen

Folgende Aktionen sind möglich: Ge­mein­nüt­zige Organisationen bitten Abonnenten, zu ver­öffentlichen, wieso diese das Spenden­pro­jekt unterstützen. Organisationen kon­tak­tieren Influencer. Diese werden gebeten, das Projekt kostenfrei zu unterstützen und Follower zum Spenden aufzufordern. Die Mit­arbeiter einer NGO können Inhalte ver­öf­fent­lichen, die zeigen, wem das Geld zu­gute­kommt.

Die Wahl der Inhalte hängt sowohl von den Kapazitäten der Organisation als auch der Aktivität in den sozialen Medien ab. Wenn die Mitarbeiter Zeit haben, das Profil langfristig mit eigenen Inhalten aufzubauen, sind diese nicht auf Influencer angewiesen. Wer schnell Erfolge im Rahmen einer Kampagne erzielen möchte, sollte auf Influencer zurückgreifen.

Spendenbeispiele sollten sowohl kleine als auch große NGOs verwenden. Diese ver­stär­ken die Legitimität des Projekts. Schluss­endlich gilt jedoch, dass die verschiedenen Vari­an­ten auf ihren Erfolg hin zu testen sind. Nur so ist es möglich herauszufinden, was wirklich funktionier

Lohnt sich Instagram für Vereine?

Instagram kann sich für gemeinnützige Or­ga­ni­sa­tio­nen lohnen. Dennoch ist die Ver­wen­dung eines Profils mit erheblichem Ar­beits­auf­wand ver­bunden. NGOs sollten ana­ly­sie­ren, ob die Zielgruppe der Organisa­tion auf Insta­gram aktiv ist. Weiterhin sollten Ver­ant­wort­liche mehrmals pro Woche neue Inhalte ver­öffentlichen. Wer diese Be­din­gun­gen in Kauf nimmt, kann erheblich von der Platt­form profitieren. Darüber hinaus sind nur wenige gemeinnützige Or­ga­ni­sa­tio­nen auf Instagram aktiv. Somit können NGOs (noch) ein Alleinstellungsmerkmal entwickeln.

Der Autor dieses Beitrages

Niklas Hartmann ist Geschäftsführer der Influencer-Marketing-Agentur ReachOn. Als Head of Influencer-Marketing beschäftigt sich der Social-Media-Experte primär mit Influencer- und Instagram-Marketing-Kampagnen. Dabei ist er auch für Instagram-TV und -Shopping zuständig.
www.reach-on.de

Foto: cloudlynx/Pixabay

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