Mobile Fundraising: Diese 7 Fehler gilt es zu vermeiden

Menschen entscheiden sich oft spontan für eine Spende und nutzen dafür das Gerät, das sie gerade zur Hand haben – ihr Handy. Allerdings gibt es beim Mobile Fundraising ein paar Stolperfallen, die Spendenden das Geben schwer machen und für Frust sorgen. Wir sagen, welche das sind und wie Sie diese vermeiden.

Die Nutzung des mobilen Internets ist in den vergangenen Jahren stetig gewachsen: 2021 waren es bereits 82 Prozent aller Deutschen, die mobil surften. Europaweit machen mobile Endgeräte (Handy, Tablet) bereits 54 Prozent aller Website-Zugriffe aus. Ein Blick in die Daten der FundraisingBox verrät, dass dieser Trend auch für Spenden gilt: Derzeit werden rund 30 Prozent der FundraisingBox-Spenden per Smartphone oder Tablet generiert. Damit dies gut funktioniert, gilt es folgende Fehler zu vermeiden.

Fehler 1: Langsame Ladezeiten

Mobiles Internet ist – je nachdem, wo man sich befindet – noch langsam, und Nutzende sind sehr ungeduldig. Testen Sie daher die Ladezeiten Ihres Spendenformulars in unterschiedlichen Situationen: auf dem Land, in der Stadt, in Gebäuden, in öffentlichen Verkehrsmitteln. Möchten Sie die Ladezeit verkürzen, verwenden Sie Bilder mit geringerer Auflösung und optimierter Größe, nutzen Sie die Funktion „Lazy Loading“ und minimieren Sie die Anzahl der Plug-ins auf Ihrer Website auf das Allernötigste.

Fehler 2: Lange, unübersichtliche Klickpfade

Über einen Link oder einen QR-Code gelangen Handy-Nutzende auf Ihre Website und möchten unterstützen. Bis sie jedoch tatsächlich zum Formular kommen, müssen sie sich von der Startseite über jene mit diversen Unterstützungsmöglichkeiten und durch die einzelnen Projekte klicken. Das mag am Desktop-PC interessant und gut sein, am mobilen Gerät ist es jedoch lästig. Also sorgen Sie dafür, dass Ihr Spendenformular von jeder Landingpage aus mit nur einem Klick erreichbar ist.

Fehler 3: Finger zu dick oder Button zu klein?

Apropos Klick: Bestimmt waren Sie auch schon mit dem Handy auf einer Website und wollten einen Menüpunkt oder Call-to-Action-Button antippen. Doch egal wie oft man es versucht, man trifft einfach nicht. Noch schlimmer sind Overlays oder Pop-Ups, die am Handy schwierig wegzuklicken sind.
Designen Sie also responsiv und mobile-first: große Buttons, große Schrift und alle Informationen kompakt (oder zum Auf­klappen) auf einer einzigen, scrollbaren Seite. Optimal ist eine eigens für die mobile Nutzung optimierte Landingpage.

Fehler 4: Umständliches Spendenformular

Haben es Ihre Spendenwilligen bis zum Online-Formular geschafft, geht es ans Eingemachte. Hier darf nichts ablenken oder Fehler produzieren. Reduzieren Sie die Seite auf die nötigsten Informationen und gestalten Sie das Formular kurz und knapp. Lassen Sie also alle Felder weg, auf die Sie verzichten können. In einigen Spendenformularen gibt es die Möglichkeit, einzelne Formularfelder auf mobilen Geräten automatisch auszublenden: Nutzen Sie diese, wo es sinnvoll ist.

Fehler 5: Mühsamer Zahlungsprozess

Internetnutzende gewöhnen sich an ihre bevorzugte Online-Zahlweise. Deshalb ist es empfehlenswert, alle gängigen Zahlungsarten im Formular anzubieten. Die beliebtesten Möglichkeiten bei den Spendenden der FundraisingBox-Organisationen sind PayPal, Lastschrift und Kreditkarte – sie machten 2020 zusammen rund 93 Prozent der Spenden aus.
Für Mobile Fundraising im Speziellen empfehlen sich generell alle Zahlungsarten, bei denen keine langen IBANs oder Kredit­kartennummern eingegeben werden müssen, also beispielsweise PayPal, Apple Pay und Google Pay ‒ bei diesen sind übrigens auch regelmäßige Spenden möglich.

Fehler 6: Kein Traffic

Keine Website-Besuchenden – keine mobilen Spenden. Damit Sie auch mobil gut gefunden werden, präsentieren Sie sich dort, wo Menschen am häufigsten am Handy surfen: in sozialen Medien und bei Google. Gestalten Sie Ihre Social-Media-Postings und Google-Ads mobile-friendly, zum Beispiel durch vertikale Videos, Direktverlinkung des Spendenformulars und gezieltes Aufgreifen von häufigen Suchanfragen über Mobilgeräte.
Und um auch die zu erreichen, die nicht ständig auf Social Media sind, können QR-Codes hilfreich sein. Sie können auf Plakaten, Broschüren, Menükarten und Tischaufstellern, bei Bushaltestellen und vielen anderen Gelegenheiten integriert werden und leiten die Spendenwilligen ebenfalls direkt auf das Spendenformular oder eine mobil-optimierte Landingpage.

Fehler 7: Sich nur auf einen Kanal verlassen

Das eigene Spendenformular ist natürlich der Hauptkanal, sollte aber nicht der einzige sein. Nutzen Sie alle Möglichkeiten, um Spendende am Handy zu erreichen: Spendenaktionen, E-Mails und QR-Codes mit Direktlink zum Formular, Messenger-Kommunikation oder Spenden-Apps. Wer keine eigene App programmieren kann, kann auf Dienste wie Impactory.org oder I-do.app zurückgreifen.

Die Autorin dieses Beitrags, Karin Sommer, ist seit 2007 im Non-Profit-Sektor tätig und betreut seit 2020 den Blog der FundraisingBox, wo sie ihr Wissen rund um digi­tales Fundraising wei­ter­gibt und sich Themen widmet, die die Branche bewegen. Außerdem arbeitet sie freiberuflich als Fachjournalistin und Texterin für NGOs, Presse und Wirtschaft.

Foto: Pixabay

Mehr Wissenswertes zum Mobil-Fundraising lesen Sie im Fundraising-Magazin Ausgabe 6/2022 mit dem Themenschwerpunkt Mobile-Fundraising.


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