Kirche – ja bitte!

Die Säkularisierung schlägt sich immer deut­licher in einer ho­hen An­zahl jähr­li­cher Kir­chen­aus­tritte nie­der. Die Ur­sa­chen des­sen sind re­la­tiv gut er­forscht. Da­mit ist aber noch nicht auto­matisch be­ant­wor­tet, wie diesen Kir­chen­austritten entgegenge­wirkt wer­den kann. Welche Möglichkeiten der „Kun­den­bin­dung“ hat die Kirche denn heute über­haupt? Braucht es vielleicht eine „Customer Journey“? Rein theoretisch ge­spro­chen bedarf es auf jeden Fall innovativer Modelle. Nur ist Innovationsfähigkeit nicht gerade eine Eigenschaft, die man mit der evangelischen oder der katholischen Kirche verbindet.
Im Kontext der Kirche ist trotzdem der Ansatz nicht neu, der dem Motto folgt: „Kommt der Berg nicht zum Pro­phe­ten …“. Aktive Kirchenarbeit gibt es, seit es die Kir­che selbst gibt. Deshalb greift die­ses Buch auch konkrete Projekte aus der Praxis auf und beleuchtet sie auf ihre Ei­gen­schaf­ten als Best-Practice-Beispiele hin. Diese zeigen, dass es natürlich nicht nur um die Bindung von Gemeindemitgliedern an ihre Kirche geht. Eine Gemeinde ist bekanntlich erst dann eine Gemeinde, wenn es innerhalb ihrer Mitglieder eine gefühlte Verbindung gibt. Auch für diese sieht sich die Kirche in der Verantwortung. Basis ist und bleibt aber der Glaube als verbindendes Element.
Der Band ist das Ergebnis des ersten Treffens des ökumenischen „Netzwerkes Mitgliederorientierung“ im vergangenen Jahr und fasst eine Vielzahl unterschiedlicher Pers­pek­ti­ven aus mehreren Bis­tü­mern Deutschlands zu­sam­men. Damit liefert der Band kein end­gül­tiges Fazit, son­dern ein Spektrum an Mög­lich­keiten.

David Gutmann, Fabian Peters, André Kendel, Tobias Faix, Ulrich Riegel (Hrsg.). Kirche – ja bitte! Innovative Modelle und strategische Perspektiven von gelungener Mitgliederorientierung. Neukirchener Verlag. 2019. 225 Seiten. ISBN: 978-3-76156-667-1. [D] 24,00 €, [A] 24,70 €, CHF 33,55

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