Handbuch Armut

„Armutsdefinitionen und Armutsmessungen sind immer abhängig von den Gerechtigkeits- und Gleichheitsvorstellungen in einer Gesellschaft.“ Mit diesem zentralen Satz aus der Einleitung zu ihrem „Handbuch Armut“ implizieren die Autoren bereits eine Vielzahl ausschlaggebender Punkte. Armut ist zum einen subjektiv, zum anderen aber eben auch tatsächlich messbar. Hier wiederum, wie das Zitat verdeutlicht, gibt es keine alle Gesellschaften oder nicht mal mehrere Staaten übergreifende Skalierungsmöglichkeiten. Arm ist jeder innerhalb eines Gefüges. Zur Feststellung von Armut bedarf es eines Vergleiches mit anderen. Genau da kommen die Vorstellungen von Gerechtigkeit und Gleichheit ins Spiel. Sollten wir alle „gleich reich“ sein? Ist das eventuell ein Ideal, Armut in einer zwischen Einzelnen ausgeglichenen Verteilung als gerecht zu betrachten?

Die Vielzahl der Autoren betrachtet Armut in unterschiedlichen Zusammenhängen wie Jugend, Bildung, Migration oder Gender. Angesichts der Zunahme prekärer Beschäftigungsverhältnisse widmet sich ein Beitrag auch der Armut von Erwerbstätigen.
Auf diese Gemengelage wirft die Zivilgesellschaft ihren ganz eigenen Blick. Innerhalb ihrer eigenen Organisationsstruktur selbst gibt es aber ebenso, oder gerade dort, Reibungsflächen, beispielsweise beim Aufeinandertreffen von Hauptamtlichen mit Ehrenamtlern. Wer engagiert sich dort mit welchen Mitteln gegen Armut, und wie wird mit der Gefahr von Stigmatierung umgegangen? Auch diesem Aspekt widmet sich der Band.

Rico Stehfest

Petra Böhnke, Jörg Dittmann, Jan Goebel (Hrsg.). Handbuch Armut. Verlag utb. 2018. 350 Seiten.
ISBN: 978-3-82524-957-1. [D] 29,99 €, [A] 30,90, CHF 41,95.

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