Der blinde Fleck der Digitalisierung

Digitalisierung ist sauber, effizient, platzsparend und geräuschlos. Das ist aber eben noch nicht alles. Die zunehmenden Digitalisierungsprozesse weltweit bringen nicht nur Erleichterungen und Vereinfachungen für das tägliche Leben. Die Kehrseite wird beispielsweise bei der Herstellung digitaler Geräte deutlich. Der Rohstoffbedarf ist nicht nur besonders hoch; viele der „Zutaten“ wie Edelmetalle sind kostbar. Langlebig sind Endgeräte nicht, wenn so viele Endbenutzer dem neuesten Modell des Smartphones entgegenfiebern. Das Recycling ist aufwendig. Gleichzeitig steht aber fest, dass sich diese Entwicklungen weder stoppen noch umkehren lassen. Das würde auch kaum jemand wollen.

Die Autoren zeigen die Zusammenhänge auf, vermeiden dabei aber Schwarzmalerei. Vielmehr geht es ihnen um die Möglichkeiten, Digitalisierung verantwortungsvoll zu gestalten. Das kann nur gelingen, wenn neben den ökologischen Aspekten auch die politischen und soziologischen mit einbezogen werden. Im Kleinen bedeutet das, einen Blick auf die Bedeutung des Smartphones für einen selbst und den eigenen Umgang damit zu werfen. Im Größeren greifen die Autoren die Frage nach einer möglichen Gefährdung demokratischer Errungenschaften auf. Sinnvoll sind in diesem Zusammenhang die Handlungsempfehlungen, die den Endverbraucher durchaus in einer Position mit möglicher Einflussnahme sehen. Das setzt allerdings voraus, dass wir Verantwortung übernehmen wollen. Die Sinnhaftigkeit dessen zeigt dieses Buch durchaus.

Rico Stehfest

Felix Sühlmann-Faul, Stephan Rammler. Der blinde Fleck der Digitalisierung. Wie sich Nachhaltigkeit und digitale Transformation in Einklang bringen lassen. oekom Verlag. 2018.
232 Seiten. ISBN: 978-3-96238-088-5. [D] 22,00 €, [A] 22,70 €, CHF 30,75.

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