Auf Kosten Anderer

Ein Bildband ist eigentlich etwas sehr Schönes, ein ästhetischer Genuss. Was dieser Band der Bundeszentrale für politische Bildung präsentiert, sind durchaus ästhetisch ansprechende Fotografien. Deren Inhalte, allerdings, sind alles andere als erbaulich, denn sie verdeutlichen auf eindringliche Weise die Kehrseiten des materiellen Reichtums der Industriestaaten. Überall auf der Welt leiden Mensch und Umwelt unter miserablen Produktions- und Arbeitsbedingungen. Ihr Ziel: Noch mehr Gegenstände für die Überflussgesellschaft zu produzieren. Ausbeutung, moderne Formen von Sklaverei und Zerstörung der Umwelt sind Ausprägungen von Überlebensversuchen benachteiligter Bevölkerungen in weniger gut entwickelten Ländern.

Gerade die hohe Qualität der Fotografien verhilft ihnen jeweils zu äußerst komplexen, wortlosen Aussagen, die im Moment festgehaltene stumme Vorwürfe sind. Die zusätzlichen Informationen zu den Themenbereichen Konsumgüterproduktion, Rohstoffabbau, Müll, Lebensmittelproduktion und Klimawandel setzen jede Fotostrecke mit Zahlen und Fakten in den jeweiligen Zusammenhang. Dabei wird das Kind beim Namen genannt: Wie wir auf Kosten anderer leben wird so knapp wie verständlich erläutert.

Wie der Versuch eines Lichtblicks stehen schließlich am Ende drei Projekte, die zeigen wollen, dass Alternativen möglich sind. Dazu braucht es aber eben Gerechtigkeit und Verantwortung auf globaler Ebene. Damit gelingt es diesem Buch, eklatante Fehler im System ohne ausschweifende Argumentation zu verdeutlichen.

Auf Kosten Anderer. Die Globalisierung in Bildern. Bundeszentrale für politische Bildung. 2020. Der Band kann für 4,50 Euro direkt bei der Bundeszentrale für politische Bildung bestellt werden.


Mehr praktische Tipps und Ideen rund ums Spenden für Vereine, Organisationen und Stiftungen gibt es im gedruckten Heft. Das Fundraising-Magazin ist nicht am Kiosk erhältlich, nur exklusiv beim Verlag. Hier geht’s zur Bestellung.