So ticken die ostdeutschen Spender

In der ersten Online-Spendenumfrage zum Thema „Spendenverhalten in Ostdeutschland“ wurden Spenderinnen und Spender nach ihren Lebensumständen und ihrem Spendenverhalten befragt. Ziel der Umfrage war es, eine bessere Zielgruppenansprache seitens der Organisationen zu ermöglichen.

Von März bis Mai 2021 beteiligten sich an der Umfrage 180 Personen aller Altersgruppen, wobei der größte Anteil 40 bis 49-jährige waren. Knapp 80 Prozent weisen einen Hochschulabschluss auf und 70 Prozent der Befragten wohnen in einer Großstadt. Die Mehrheit der Befragten ist mit ihren Lebensumständen zufrieden. 34 Prozent sind religiös.

Auf die Frage nach der Spendenhäufigkeit im Jahr gaben 38 Prozent an, häufiger als sieben Mal, durchschnittlich 20 bis 49 Euro, zu spenden. Dieses Ergebnis ist mit dem Bundesdurchschnitt vergleichbar.

Die Spendenzwecke gestalten sich vielfältig. Soziale Zwecke werden von der reichlichen Hälfte unterstützt, gefolgt von Not- und Katastrophenhilfe sowie Kunst und Kultur. Schlusslicht ist der Sport mit 6 Prozent. Nicht zur Auswahl standen Umweltschutzzwecke. Etliche Anmerkungen deuten darauf hin, dass diese Stimmen in den 31 Prozent „Sonstige Zwecke“ maßgebend sind.

Knapp 80 Prozent bespenden regional tätige Organisationen, allein 11 Prozent legen Wert auf Spenden- oder Transparenzsiegel.

Die Unterstützung der „Herzensangelegenheit“ ist für über die Hälfte der Befragten das wichtigste Kriterium, aber auch anderweitig eine Nähe zur Organisation. So geben 40 Prozent an, auch neben einer ehrenamtlichen Tätigkeit an die Organisation zu spenden. Für 75 Prozent ist gute Arbeitdas Wichtigste für Vertrauensbildung, gefolgt von Transparenz und ehrlicher Spendenbitte. Spendenaufrufe via E-Mail, Newsletter, personalisierten Briefen sowie in Sozialen Medien stellen die erfolgversprechendsten Bitte dar.

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie sind eher positiv. 44 Prozent der Spendenden geben unverändert, 33 Prozent spenden mehr, der Rest spendet weniger bis gar nicht mehr.

Fazit für Organisationen: Ostdeutsche Spender öffnen sich bei vertrauensvollem Beziehungsaufbau, wobei Transparenz und gute Arbeit durch die Organisation essenziell sind. Regionaler Bezug mit persönlicher Nähe stärkt die Bindung zur Organisation. Persönliche Ansprache für konkrete Projekte festigen die Spendenbereitschaft.

Mehr lesen Sie in der Ausgabe 5/2021 des Fundraiser Magazins, das am 27. September 2021 erscheint.

Text/Grafiken: Susanne Tharun


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