Deutschland und Österreich: Spendenzahlen 2020

Der Deutsche Spendenrat hat gemeinsam mit der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) die Spendenzahlen und vorläufigen Prognosen für das Spendenjahr 2020 vorgestellt. Die Ergebnisse fallen ebenso überraschend positiv aus wie die Zahlen, die der Fundraising Verband Austria für Österreich veröffentlicht hat.

Von Januar bis September 2020 wurden in Deutschland insgesamt 3,3 Milliarden Euro gespendet, was ein leichtes von 1,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Der Deutsche Spendenrat wies in seiner Veröffentlichung der Zahlen darauf hin, dass es sich dabei um das zweitbeste Spendenjahr seit  Beginn der Aufzeichnung vor 15 Jahren handelt.

Währen die Zahl der Spender mit 15,6 Millionen relativ stabil geblieben ist, konnte eine Durchschnittsspende von 37 Euro verzeichnet werden, was einen bisherigen Höchststand darstellt. Das Krisenjahr 2020 hat somit während des Lockdowns im Frühjahr eine erhöhte Spendenbereitschaft deutlich werden lassen.

Spendergruppen verjüngen sich

Veränderungen sind auch bei den Spendergruppen zu erkennen. Zwar ist es nach wie vor die Generation 60+, die mit 58 Prozent den größten Anteil an den Spenden hat. Jüngere Altersgruppen werden als Spender aber immer deutlicher wahrnehmbar. Thematisch dominiert dabei der Bereich der Humanitären Hilfe und darunter besonders die Not- und Katastrophenhilfe, die als stärkster Spendenbereich auftritt. Beachtenswert ist dabei auch die Entwicklung im Bereich der Spenden für Flüchtlinge. Hier gab es einen Spendenzuwachs von fast 60 Prozent.

Der Deutsche Spendenrat hat verlauten lassen, dass bis zum Ende des Jahres mehr als 5 Milliarden Euro zusammenkommen könnten, allerdings ist das bisher Spekulation.

Den kompletten Bericht mit den Trends und Prognosen des Deutschen Spendenrats und der GfK für das Jahr 2020 gibt es hier im Download.

Österreich mit ebenso beeindruckenden Spendenzahlen

Auch der Fundraising Verband Austria hat für das Jahr 2020 sowohl hinsichtlich der Spendenbeteiligung als auch bei der Höhe der Durchschnittsspende bislang ungeahnte Zahlen veröffentlichen können. Erstmals wurde die Marke von 750 Millionen Euro an Spenden erreicht, was einen Spendenrekord darstellt. Insgesamt 6,5 Millionen Menschen oder 73 Prozent der Bevölkerung beteiligten sich aktiv am Spenden. Erstmals gaben Frauen mehr als Männer.

Im Zeitraum März bis September zeigte sich zwar ein Zuwachs an Online-Spenden um beeindruckende 59 Prozent, trotzdem blieb der Erlagschein das beliebteste Mittel für Geldspenden, deren bundesweiter Durchschnitt bei 124 Euro lag.

Tierschutz erstmalig umfangreichster Spendenbereich

Der Tierschutz bildete in Österreich mit 33 Prozent erstmals das wichtigste Spendenthema, gefolgt von Kinder und Katastrophenhilfe im Inland.

Von 750 Millionen Euro Gesamtspenden sind rund 94 Prozent oder 705 Millionen spendenbegünstigt. Rund 45 Millionen oder 6 Prozent verteilen sich auf nicht begünstigte Zwecke wie Tierschutz, Bildung oder Sport, deren Wachstum deutlich hinter den spendenbegünstigten Vereinen zurückbleibt. Rund 85 Prozent aller abgesetzten Spenden liegen unter 200 Euro, nur 2 Prozent über 1.000 Euro. Damit ist Österreich kein Land der Großspender. Zwei Drittel aller Spenden werden bereits durch das Österreichische Spendengütesiegel geprüft. Das entspricht einem Spendenvolumen von über 450 MillionenEuro.

Der komplette Spendenbericht des Fundraising Verband Austria für das Jahr 2020 kann hier heruntergeladen werden.

Text: PR/RS, Foto: pexels


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