Wach denken

Inzwischen haben wir es alle erkannt: Es ist zu einfach, auf einfache Antworten zu bestehen, wenn die Fragestellung komplex ausfällt. Und es ist falsch. Ein Denken, das sich in „entweder/oder“ spaltet, legt zugrunde, dass es so etwas wie die absolute Wahrheit gibt. Dem ist aber nicht so. Und die Philosophin Rebekka Reinhard weiß noch etwas, nämlich, dass es keinen Sinn hat, recht haben zu wollen. Wer meint, etwas besser zu wissen, ist niemals der Kluge. Das auszuhalten, mag unangenehm erscheinen. Die Autorin hilft aber genau dabei. Das tut sie auf entspannte und zurückgelehnte Weise. Es zeigt sich schon daran, dass das Buch über eine Playlist verfügt. Jedem Kapitel ist ein Song hinzugefügt. Auf Spotify hat sie diese als Sammlung zusammengestellt. Damit wird deutlich, dass Reinhard selbst dem Inhalt ihres Buches gerecht wird, indem sie dem Leser gerade nicht die Keule auf den Kopf haut, sondern fundiert argumentiert und zeigt, wie wichtig und sinnvoll beispielsweise Zweifel und eben besonders Unklarheiten sind. Wer sich Zeit nimmt zum Zweifeln, verhindert, dass er oder sie unreflektiert vorschnell Unsinn in die Welt blökt. Denn davon gibt es mittlerweile genug. Und das ist ja eben das Problem. Die Autorin glaubt an jeden Menschen. Das unterscheidet sie vom Zeitgeist, der dafür sorgt, dass so viele unter uns immer größere Abgründe in der Gesellschaft klaffen sehen.

Also: Smartphone aus, Hirn an! Dann klappt’s auch (wieder) mit dem Nachbarn.

Rebekka Reinhard. Wach denken. Für einen zeitgemäßen Vernunftgebrauch. Edition Körber. 2020. 200 Seiten. ISBN: 978-3-89684-282-4. [D] 20,00 €, [A] 20,60 €, CHF 27,95.

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